Freiherr-von-Vincke-Realschule
Die Ganztagsrealschule in Minden

Störungsfreies Lernen

Das Lernklima sollte von Unterstützung, Freundlichkeit und wechselseitigem Respekt geprägt sein.

Störungen im Unterricht gehören zum schulischen Alltag. Sie wirken sich auf den Unterricht und damit auf die ganze Klasse aus. Um störungsfreies Lernen zu gewährleisten, müssen Lehrer*innen konsequent gegen Disziplinprobleme vorgehen und auch nach deren Ursachen forschen.


Unterrichtsstörungen können sein:

  • Verbales Störverhalten (schwatzen, vorlautes Verhalten, Zwischenrufe, Beleidigungen)
  • Mangelnder Lerneifer (geistige Abwesenheit, Desinteresse, Unaufmerksamkeit)
  • Motorische Unruhe (zappeln, kippeln, herumlaufen)
  • Aggressives Verhalten (Wutausbrüche, Angriffe auf Personen, Sachbeschädigungen)
Aus: Lohmann, Gert: Mit Schülern klarkommen, Berlin 2003


Maßnahmen zur Verhinderung von Störungen:

  • Aufbau einer guten Beziehung 
  • Schaffen eines guten Klassen- und Lernklimas
  • Steigerung der Unterrichtsqualität
  • Wechsel der Sozialformen
  • Einsatz von niveaudifferenten Aufgaben (Fordern und Fördern)
  • Abwechslungsreicher, interessenbezogener Unterricht
  • Effiziente Klassenführung
  • Klare Regeln und Rituale – verbindliche Abmachungen



Umsetzung an der VINCKE

Eine Grundlage der zu vermittelnden Werte und Regeln sowie des störungsfreien Lernens bildet die Hausordnung. Hier sind Regeln für das Verhalten im Unterricht festgeschrieben.
Um störungsfreies Lernen und Unterrichten zu ermöglichen, haben wir an unserer Schule bereits im Schuljahr 2012/13 das E-V-A-Programm (Ermahnung-Verwarnung-Ausschluss) eingeführt. Die Grundregeln des Programmes sind in jedem Klassenraum sichtbar aufgehängt. So wissen alle, SuS, Lehrer*innen, dass sie das Recht auf ungestörten Unterricht haben und die Rechte der anderen akzeptieren müssen.
Durch die Einführung des Trainingsraum-Programmes im Schuljahr 2014/15 und der Begleitung des Programmes durch eine ausgebildete Lerntherapeutin, haben sich klare Vorgehensweisen etabliert und die Hauptstörungen im Unterricht verdeutlicht.
Eine einheitliche und konsequente Vorgehensweise, die für alle SuS transparent ist, führt zu einer höheren Akzeptanz bei SuS und ihren Eltern sowie zu einer nachvollziehbaren Kommunikationsgrundlage.

Trainingsraum

Bei der Trainingsraum-Methode lernen die SuS, über ihr Verhalten bewusst zu entscheiden und deshalb auch dafür Verantwortung zu tragen. Basis dieser Methode zur Lösung von Disziplinproblemen ist eine Art von gegenseitigem Respekt getragene Zusammenarbeit zwischen SuS, Eltern sowie Lehrkräften.

Die ursprünglich aus den USA stammende und dort 1994 in Phoenix von dem Sozialarbeiter Edward E. Ford eingeführte Methode wurde ab 1996 im Raum Gütersloh/ Bielefeld für deutsche Schulen verändert, angepasst, ergänzt und vervollständigt. Mittlerweile ist sie aufgrund ihres Win-Win-Ansatzes schulformübergreifend schon in vielen Schulen verschiedener Bundesländer mit großem Erfolg umgesetzt worden. Dieser Ansatz begründet die hohe Akzeptanz der Trainingsraum-Methode in der Schulpraxis. Stefan Balke beschreibt die Vorteile sehr gelungen: „Die lernbereiten SuS können ungestörter lernen, die Lehrer*innen können ungestörter und gelassener unterrichten und die häufig störenden SuS erhalten pädagogisch sinnvolle Unterstützungen. Die Schulleitung wird nicht mehr als andauernde Clearing-Stelle übermäßig in Anspruch genommen“.

 Quelle: www.trainingsraum.de

Das Programm geht von folgenden Grundsätzen aus:

Jede Schülerin und jeder Schüler hat das Recht ungestört zu lernen.
Jede Lehrerin und jeder Lehrer hat das Recht ungestört zu unterrichten.
Jede*r muss stets die Rechte der anderen akzeptieren.

Ziele dieses Programmes sind: 

  • die lernbereiten SuS zu schützen.
  • häufig störende SuS darin zu unterstützen, dass sie ihr Sozialverhalten verbessern.



Umsetzung an der VINCKE

Eltern und SuS sind über das Konzept E-V-A informiert und kennen dessen Ablauf.
Im Falle einer (schwereren) Unterrichtsstörung kommt es zu einer verbalen Ermahnung seitens der Lehrkraft, die mit Namen an der Tafel vermerkt wird. Die Einschätzung der Situation und der pädagogische Spielraum liegen bei der betreffenden Lehrkraft.
Ein erneuter Verstoß gegen die Klassenregeln zieht eine Verwarnung nach sich, d.h. der*die SuS wird explizit auf das Fehlverhalten hingewiesen und wird vor die Wahl gestellt, den Raum sofort zu verlassen oder eine letzte Chance wahrzunehmen.
Sollte dieses Verhalten dann im Verlauf der Stunde nicht aufhören, ist es somit die persönliche Entscheidung des Kindes, nicht weiter am Unterricht teilzunehmen. Es kommt zum Ausschluss. Die Lehrkraft füllt ein Formular aus, auf dem das Fehlverhalten knapp skizziert wird.
Im eigens dafür eingerichteten Trainingsraum sitzt eine pädagogische Fachkraft, die das Aufgeschriebene mit den Kindern bespricht und ihnen hilft, dieses zu reflektieren. Es wird schriftlich festgehalten, was sie mit ihrem Verhalten bezwecken wollten und welche Probleme dadurch entstanden sind.

Das Konzept sieht des Weiteren vor, dass nach drei Besuchen zwei sogenannte Trainingstage stattfinden, an denen statt des normalen Unterrichts spezielle Aufgaben im Trainingsraum bearbeitet werden. 
Nach sechs Besuchen folgen eine Teilkonferenz und ein Ausschluss vom Unterricht für drei Tage. An diesen drei Tagen arbeiten die SuS zu Hause. Die von ihnen erstellten Arbeiten werden nach Abgabe vom Fachlehrer geprüft und bewertet.

 

Das Konzept besteht an der VINCKE seit dem 2. Halbjahr des Schuljahres 2014/15. Der Trainingsraum ist montags bis freitags von der zweiten bis zur fünften Stunde besetzt. Außerhalb dieser Zeiten setzen sich die SuS ins PZ und holen die Beratung zu einem späteren Zeitpunkt (i.d. Regel die nächste Unterrichtsstunde desselben Faches) nach. 

Verspätungen

§8 Schulgesetz NRW 

  1. Die*der SuS ist verpflichtet, regelmäßig und pünktlich am Unterricht und an den sonstigen für verbindlich erklärten Schulveranstaltungen teilzunehmen, sich auf den Unterricht vorzubereiten und in ihm mitzuarbeiten, die gestellten Aufgaben auszuführen sowie die erforderlichen Lern- und Arbeitsmittel bereitzuhalten. Verstöße gegen die Teilnahmepflicht sind auch nicht durch gemeinschaftliches Handeln gerechtfertigt.


Gründe:

Alle SuS sollen in gleicher Weise Unterricht erhalten, der möglichst störungsfrei ablaufen soll. Deshalb gibt es als Signal für den Unterrichtsbeginn das Klingelzeichen, so dass alle über den Start informiert sind. 


Ziele: 

Die SuS sollen an ihre Schulpflicht erinnert werden und es sich zur Gewohnheit machen, pünktlich zu ihren Terminen zu erscheinen.



Umsetzung an der VINCKE

Verspätungskonzept

An der Freiherr-von-Vincke-Realschule wird Pünktlichkeit als eine Tugend gesehen, umgekehrt stellt Unpünktlichkeit eine Unhöflichkeit gegenüber den wartenden Mitmenschen dar. Pünktlicher und ungestörter Beginn einer Unterrichtsstunde trägt maßgeblich zum Erfolg des Unterrichts bei, kann aber nur gelingen, wenn sich alle Beteiligten bis zum Klingeln im Klassenraum einfinden. 
Um auf den Beginn des Unterrichts aufmerksam zu machen, wird morgens und nach jeder Pause fünf Minuten vor dem Stundenanfang geklingelt, so dass mit dem zweiten Klingeln alle ihre Plätze eingenommen haben können.
Bei Verspätungen werden folgende Maßnahmen ergriffen:
Zu Beginn der ersten Stunde ist nur der Haupteingang geöffnet. Alle SuS, die nach dem zweiten Klingeln die Schule betreten, werden namentlich erfasst und erhalten eine Benachrichtigung, die von den Eltern unterschrieben zurückgegeben werden muss. Der unterrichtende Fachlehrer trägt die Verspätung ins Klassenbuch ein bzw. informiert den Klassenlehrer über die Verspätung (bei Kursunterricht).
Sind fünf Verspätungseinträge erfolgt, erhalten die Eltern einen Brief der Schulleitung mit der Aufforderung, für die Pünktlichkeit ihrer Kinder Sorge zu tragen. Nach weiteren drei Verspätungen werden die Eltern zu einem Gespräch mit der Schulleiterin gebeten. 
Außerdem erhalten die SuS der Klassen 5 bis 9 eine entsprechende Bemerkung auf dem Zeugnis.


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